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Wenn ein Unternehmen eine Zukunftsperspektiven hat, dann ist es auch übernahmewürdig.
 

Ist meine Firma übernahmewürdig?
 

Autor: Manfred Schenk

Ob eine Firma übernahmewürdig ist, hängt von einer Vielzahl von individuellen Faktoren ab, die sowohl unternehmens- als auch marktseitig zu berücksichtigen sind.

Unternehmensseitige Faktoren:

  • Strategische Ausrichtung: Passt die strategische Ausrichtung des Unternehmens zu den Zielen des potenziellen Käufers?

  • Finanzielle Situation: Ist das Unternehmen profitabel und verfügt es über eine solide Finanzdecke?

  • Marktstellung: Hat das Unternehmen eine starke Marktstellung und ein wettbewerbsfähiges Produkt- oder Leistungsportfolio?

  • Innovationspotenzial: Verfügt das Unternehmen über ein hohes Innovationspotenzial und zukunftsorientierte Technologien?

  • Mitarbeiter: Hat das Unternehmen gut qualifizierte und motivierte Mitarbeiter?

  • Managementteam: Verfügt das Unternehmen über ein erfahrenes und kompetentes Managementteam?

  • Nachfolgeplanung: Gibt es eine klare Nachfolgeplanung für das Unternehmen?

 

Marktseitige Faktoren:

  • Wirtschaftliche Lage: Wie ist die aktuelle wirtschaftliche Lage und die Entwicklungsaussichten der Branche?

  • Zinsniveau: Wie hoch ist das aktuelle Zinsniveau und wie wirkt es sich auf die Finanzierungsmöglichkeiten für Übernahmen aus?

  • M&A-Aktivität: Wie hoch ist die aktuelle M&A-Aktivität in der Branche und wie sind die Bewertungsmultiplikatoren?

  • Wettbewerbssituation: Wie sieht die Wettbewerbssituation in der Branche aus und gibt es potenzielle Synergien durch einen Zusammenschluss?

  • Politische Rahmenbedingungen: Gibt es politische oder regulatorische Rahmenbedingungen, die Übernahmen beeinflussen könnten?

 

Neben diesen allgemeinen Faktoren können auch spezifische Ereignisse eine Rolle bei der Entscheidung über die Übernahmewürdigkeit eines Unternehmens spielen.

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Unabhängig davon kann man feststellen, dass sich die Bewertungs- bzw. Übernahmekriterien nahezu um 180° gedreht haben.

 

Reichte es bis vor wenigen Jahren noch aus, einen positiven Gewinn auszuweisen, sind heute die Ansprüche der Käufer an das übernehmende Unternehmen um ein Vielfaches gestiegen. Die K.-o.-Frage lautet heute: „Kann das Unternehmen mittel- bis langfristig seine vorhandene Marktposition halten bzw. noch weiter ausbauen?“

 

In einem Wort zusammengefasst geht es hier einzig und allein um den Punkt Zukunftspotenzial. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob es sich um eine „One-Man-Show“ oder um ein Industrieunternehmen mit mehreren 100 Mitarbeitern handelt. Jedes Unternehmen wird im ersten Schritt an seiner Zukunftsfähigkeit bemessen und bewertet.

Hier zeigt sich aber auch sehr häufig, dass einige Käufer eine andere Einschätzung zu einem Geschäftskonzept haben wie der alte Inhaber einer Firma.

Die Einschätzung kann sowohl in eine positive als auch in eine negative Richtung gehen.

 

Wenn man sich den Markt in vielen Bereichen und Branchen anschaut, kann man feststellen, dass, wie überall im Leben, eine Medaille zwei Seiten hat. Zum einen gibt es Unternehmer, die vorhersehbare Entwicklungen verschlafen haben. Dies hat zur Folge, dass viele Geschäftsmodelle/Geschäftskonzepte in den nächsten Jahren vom Markt verschwinden werden. Beispielsweise konnten vor wenigen Jahren Videotheken noch satte Gewinne einstreichen. Heute sieht die Situation so aus, dass dieses Geschäftskonzept nahezu vom Markt verschwunden ist.

 

Das Gleiche gilt auch für viele kleine und mittelgroße Elektronik- und PC-Shops. Hier hat das Internet mit einer permanenten Verfügbarkeit und einer 100-prozentigen Preistransparenz seit Jahren einen neuen Markt geschaffen, der sich immer weiter expansiv entwickelt.

 

Darüber hinaus muss man feststellen, dass ein Großteil des traditionellen Einzelhandels von der Entwicklung des Internets überrollt worden ist beziehungsweise diese Entwicklung auch verschlafen wurde.

 

Auf der anderen Seite der Medaille gibt es aber auch Unternehmen, die aufgrund ihrer Flexibilität und ihrer Anpassungsfähigkeit ihr bestehendes Geschäftskonzept an die heutigen Verbraucheransprüche angepasst haben. Diese Unternehmen kann man eindeutig als Gewinner bezeichnen, da sie die Zeichen der Zeit erkannt haben.

 

Aus dieser Situation heraus ist es nur allzu verständlich, dass sich der Markt für Unternehmensverkäufe zu einem Käufermarkt entwickelt hat, der von Angebot und Nachfrage geprägt ist. Dies wiederum führt dazu, dass Unternehmen nicht nur nach ihren wirtschaftlichen Kennzahlen bewertet werden, sondern auch Kriterien mit in die Bewertung einfließen, die man allgemein als Soft Skills bezeichnet.

 

Welche Möglichkeiten sich hieraus ergeben, kann man daran erkennen, wie Start-up-Unternehmen teilweise bewertet werden. Hier erfahren Unternehmen, die überhaupt noch keine nennenswerten Umsätze erzielt haben, eine Bewertung, die auf eine reine Zukunftsprognose aufbaut.

Es ist daher ratsam, dass man vor dem Start des Verkaufsprozesses Selbst-Test durchführt. 

Die hier veröffentlichten Tipps und Informationen sind zum größten Teil Textauszüge aus dem Ratgeber: Wie Sie einen Käufer für Ihre Firma finden.

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